über 175 Jahre Tradition - über 175 Jahre Sport

Der Schützenverein Bassum von 1848 e.V. hat das große Glück, dass seit der Gründung alle Protokolle lückenlos vorliegen. Daher können wir die Ereignisse seit der Gründung, sowie die Ereignisse die zur Gründung führten, bis in Einzelheiten belegen. Zusätzlich verfügen wir über vielfältige Gegenstände aus der Vereinsgeschichte, wobei besonders die Landsknechtstrommel zu erwähnen ist.

Die Vereinshistorie haben wir auf diesen Seiten lediglich als Überblick der Ereignisse aufgelistet, weitergehende Beschreibungen wurden schon vor Jahren in den jährlichen Vereinsbroschüren veröffentlicht.

Auf die Nennung von Namen verdienter Vereinsmitglieder haben wir ausdrücklich verzichtet, zu umfangreich wäre sonst diese Schrift. Alle Namen sind in den Listen der verschiedenen Menüs aufgeführt und finden dort sicher ihre gebührende Betrachtung.

Vorgeschichte

Schützengemeinschaften gehören neben den mittelalterlichen Handwerksgilden zu den ältesten Vereinigungen von Bürgern im deutschen Sprachraum.
Die eigentlichen Anfänge des deutschen Schützentums lassen sich im Zuge der Entstehung von Bruderschaften, Gilden, Zünften u. Ä. mit Beginn des 13. Jahrhunderts nachweisen. In der Zeit bilden Schützen Bürgerwehren zur Verteidigung der Städte, der Bürger und von Hab und Gut. Aus den meist sonntäglichen Übungen entwickeln sich allmählich Schützenhöfe und -feste.
Mit Beginn der Befreiungskriege nach 1813 kann man wohl von einer Belebung der Schützengemeinschaften sprechen, das althergebrachte Schützentum wird nach 1830 auch auf dem Lande gepflegt. Seit dieser Zeit findet sich bei Neugründungen durchweg die Namensgebung Schützenverein.
Nach den Missernten 1846 und 1847 folgen Hungersnöte und politische Wirren, das führt 1848 europaweit zu Bürgeraufständen und zwischen März 1848 und Spätsommer 1849 zu Revolutionen.

2020

Am Freitag dem 13. März stellt der Vorstand aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie den Schießbetrieb ein und sagt alle Veranstaltungen ab. Die gesetzlichen Auflagen haben zur Folge, dass auch das Schützenfest und alle Veranstaltungen in diesem Jahr abgesagt werden müssen. Nur der Trainingsbetrieb kann eingeschränkt für ein paar Wochen im Sommer stattfinden. Die Majestäten bleiben in Amt und Würden.

Die Zeit wird genutzt, auch den KK-Stand mit neuen Wand- und Deckenverkleidungen sowie mit einem neuen Bodenbelag zu versehen, ohne dass die Vereinskasse belastet wird.

2019

Die Flure und der Kaminraum werden innen mit Eigenleistung und Spendengeldern neugestaltet.

2016

Das Katerfrühstück, eine Nachlese des Schützenfestes, führen die Schützenschwestern und Schützenbrüder erstmals gemeinsam durch.

2015

Nachdem der Bezirkskönigsball ein paar Jahre im neuen Landesleistungszentrum des NWDSB stattgefunden hatte, findet er ab Oktober 2015 aufgrund der besseren Atmosphäre wieder in der Festhalle unseres Vereins statt.

2013

Der Landeskönigsball des NWDSB, der jährlich im Rahmen des Landesschützentages durchgeführt wird, findet wieder einmal unserer Festhalle statt.

In diesen Jahren sind die Mannschaften der Luftpistolenschützen und der Bogenschützen in den oberen Ligen sowie bei den Meisterschaften bis hin zur Bundesebene sehr erfolgreich. In der Region sorgt die sogenannte Pokalmannschaft für den sportlichen Vergleich mit den nachbarschaftlichen Schützenvereinen.

2012

Die 1848er sind zum wiederholten Male Ausrichter des Kreisverbandsschützenfest mit mehreren hundert Gästen.

2011

Aufgrund erhöhter Brandschutzauflagen muss die Schützenhalle umfangreich saniert werden. Planung und Umsetzung erfolgten in wenigen Wochen, eine außerordentliche Generalversammlung hat die Finanzierung in Höhe von 80.000 € genehmigt.

In der Folge ist der Kostendruck durch Zins und Tilgung deutlich zu spüren. Anschaffungen erfolgen durch Spenden, Energieeinsparungen sind angesagt und es erfolgt eine Beitragserhöhung.

2004

Der 10m-Stand für Luftdruckwaffen wird verlängert, dadurch ein Aufenthaltsbereich geschaffen und es werden elektronische Auswerteanlagen der Firma Meyton eingebaut.

2003

„Bassum grüßt als Regionalligist“ lautet eine Schlagzeile im Februar 2003, nachdem die 1848er Bogenschützen Landesverbandmeister wurden und damit in die Regionalliga aufgestiegen sind.

Die Luftpistolenmannschaft indes freute sich über einen erneut sehr hochklassigen Erfolg, sie erreichten wieder einmal das Pokal-Finale des Deutschen Schützenbundes, das in diesem Jahr im westfälischen Hamm stattfindet.

1999

Die Generalversammlung beschließt, dass die Damen des Vereins künftig Uniformen tragen und an Umzügen teilnehmen.

1989

Am Winterball, der im Januar gefeiert wird, nehmen etwa 300 Vereinsmitglieder und Gäste teil.

1987

Die Stadt erweitert den Tierpark Petermoor, in dem Zuge wird der KK-Stand von 100m auf 50m umgestellt.

Am 19. September 1987 wird die Schießsportanlage eingeweiht, zahlreiche Ehrengäste gratulieren. Am Abend findet der Abschlussball mit 180 Gästen statt.

1986

Vor die Schießhalle wird eine Fachwerkkonstruktion gesetzt, die Schießhalle wird mit neuen Dachpfannen eingedeckt.

Am 4. Mai findet das erste Klönen und Schießen statt, es soll der Start für eine der erfolgreichsten Veranstaltungen im Verein sein.

Zum Schützenfest erscheint eine 60-seitige Vereinsbroschüre, der Auftakt für eine bis 1998 andauernde Serie mit jährlich etwa 120-seitigem Umfang. Neben dem abgelaufenen Schützenjahr wird in den Broschüren die Historie umfangreich aufgearbeitet.

1985

Der Schießstand wird nach umfangreicher Renovierung am 11.05.1985 eingeweiht.

Als „Auszeichnung für in langjährigem Wirken erworbene besondere Verdienste um die Pflege und Entwicklung des Sports“ wir dem Schützenverein Bassum von 1848 e.V. die Sportplakette des Bundespräsidenten verliehen.

1984

Im Zuge umfangreicher Baumaßnahmen wird der Luftgewehrstand neu errichtet.

Die Luftpistolen-Mannschaft steigt in die Bundesliga auf und ist somit Gründungsmitglied der neuen 5er Bundesliga.

1980

Nach der Beantragung im Jahr 1979 wird am 9. Januar 1980 die Mitgliedschaft im Kreissportbund bestätigt.

1973

1973 sind fast eintausend Schützen nach Bassum gekommen, um den 125. Geburtstag des Schützenvereins Bassum von 1848 gebührend zu feiern. Gleichzeitig wird das Kreisschützenfest ausgerichtet.

1968

Am 15.09.1968 wird die dritte Fahne des Vereins feierlich geweiht.

1966

Wurden bisher die Sitzungsprotokolle handschriftlich in Protokollbüchern festgehalten, so werden sie ab dem 1.1.1966 mit der Schreibmaschine verfasst und in Ordnern abgeheftet.

1965

Der NWDSB bittet den Schützenverein Bassum von 1848, wegen der neuen Schießsportschule die Schießanlagen für sportgerechtes Schießen entsprechend herzurichten, dieses Vorhaben wird schnell umgesetzt.

1964

Das Königsschießen wird nun am Sonntag vor Pfingsten durchgeführt, bislang am Pfingstsonnabend.

1963

Die goldene Verdienstnadel des Vereins wird eingeführt und erstmalig verliehen.

Der Jahresbeitrag beträgt 18,00 DM pro Jahr.

1960

In den 1960er Jahren wächst die Jungschützenabteilung auf über 70 Mitglieder an, die Jungschützen feiern seit einigen Jahren im Hotel Hoopmann einen eigenen Jungschützenball.

Das Schützenfest wird in dieser Zeit mit dem "Wecken" eröffnet, indem die Kapelle Großheim durch die Stadt zieht und den Beginn der zwei tollen Tage ankündigt. Beendet wird das Fest mit dem Nachhause bringen des Schützenkönigs bei Sonnenaufgang.

1957

Um den Bau der Sporthalle an der Stelle zu ermöglichen, tritt der Schützenverein ein Teilgrundstück ab. Die Sporthalle, heute „Alte Sporthalle“ genannt, wird am 31. Mai 1957 eingeweiht.

Das 100-jährige Fahnenjubiläum wird mit weit über 1.000 Schützen begangen, im Oktober wird die renovierte Schützenhalle offiziell eingeweiht.

1956

Die Generalversammlung beschließt, dass nun jedes Jahr 1/3 des Vorstandes gewählt wird, bisher wurde der Vorstand alle zwei Jahre komplett gewählt.

Es wird bekannt gegeben, dass sämtliche Hypotheken gelöscht sind.

1955

Mitte der 1950er Jahre geht es mit dem Schützenverein deutlich bergauf, beispielsweise werden 1955 am Schützenplatz weitere Bäume gepflanzt.

Der Verein hat 154 Mitglieder, zusätzlich besteht die 1954 gegründete Jungschützenabteilung aus 32 Mitgliedern.

1953

Auf der Generalversammlung am 7. Februar 1953, im Hotel Hoopmann, wird der Neubau des Schiessstandes beschlossen.

Am 1. März 1953 wird, auch auf Initiative des Bassumer Schützenvereins von 1848 hin, der Bezirksschützenverband e.V. Grafschaft Hoya gegründet; eine Folge der sich entwickelnden Organisationsstruktur im 1951 wieder gegründeten Deutschen Schützenbund.

Im Laufe des Jahres bilden Jugendliche des Vereins eine Schützenjugend, in der alten Winterschule an der alten Poststraße wird trainiert.

1952

Anfang 1952 beschließt der 1848er Vorstand, die Gründung eines Schützenbezirks zu initiieren. Eine erste Versammlung findet am 27.04.1952 im Gasthaus Klussmann, Unter den Linden, statt.

Die Schießhalle wird wiedererrichtet und der Schießbetrieb wird wieder aufgenommen.

Neben der bis dahin sehr stark gepflegten traditionellen Geselligkeit tritt immer deutlicher auch der Schießsport als zweites wichtiges Standbein des Vereins in den Vordergrund.

1951

Am 8. Mai 1951 wird dem Schützenverein das Grundstück am Schützenplatz, mit einer Fläche von 4,3 ha, zurückübertragen.

1950

Nach langen Bemühungen wird die Treuhänderschaft aufgehoben und der Schützenverein scheidet aus dem TSV Bassum aus. Nach Aufbauarbeiten (Wiederaufbau des Schießstandes, Vergrößerung der Münchener Halle, Wegeausbau und umfangreichen Anpflanzungen) wird das 100-jährige Jubiläumsfest nachgeholt, zwar unter primitiven Voraussetzungen, aber doch mit einem imposanten Festumzug.

1949

1949 wird wieder das erste Schützenfest abgehalten, der Schützenkönig wird an einer Schießbude per Luftgewehr ermittelt - einen Schießstand dürfen die Schützen nicht benutzen.

1946

Mitglieder des aufgelösten Schützenvereins gründen innerhalb des TSV die Abteilung Schießsport, um so Einfluss auf die weitere Entwicklung nehmen zu können. Es reift der Wunsch, die Eigenständigkeit möglichst bald wiederzuerlangen. Aufgrund der zuvor im Namen des deutschen Volkes verbreiteten Schrecken ist es in der unmittelbaren Nachkriegsgeschichte jedoch nicht einfach, das Vertrauen der Besatzungsmächte wieder zu erlangen.

1945

Nach dem Zusammenbruch 1945 lösen die Alliierten Schützenvereine in ganz Deutschland auf, das Vereinsvermögen kommt unter treuhänderische Verwaltung. Aus der Münchener Halle und der Schützenhalle werden Pferdeställe gemacht, Fenster und Fußboden werden als Feuerholz verwendet und die Schützenhalle wird bis auf den letzten Ziegelstein demontiert.

1940

Schützen, die nun mit "Kamerad" angesprochen und zum Heeresdienst eingezogen werden, erhalten vom Verein zu Weihnachten ein Weihnachtspaket an die Front geschickt.

Ab 1940 wird kein Schützenfest mehr gefeiert.

Da Privatförster nicht mehr zugelassen sind, wird das Areal "Schützenholz" vom Kreisforstverband beschlagnahmt.

1937

In der Schützenhalle wird, ohne Zustimmung des Vereins, von der Reichsgetreidegesellschaft Getreide eingelagert.

1933

Auf "höchste Anordnung" wird verfügt, dass Versammlungen nicht mehr mit einem "dreifach Gut Schuß" beendet werden dürfen; der Vereinsvorsitzende muß die Bezeichnung "Vereinsführer" tragen und von der politischen Führung des Reichsgaues bestätigt werden; es gibt weitere einschneidende Bevormundungen von der politischen Führung.

1931

Bei einer Rechnungsprüfung in den Vorjahren wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt, die Rückzahlung der unterschlagenen Summe war nicht erfolgt. Daraufhin wird 1931 erstmals ein Mitglied aus dem Verein ausgeschlossen und Strafantrag gestellt, der Rechnungsführer wird zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt.

In Hamburg gewinnt ein Schütze des Vereins die Deutsche Meisterschaft im Pistolenschießen.

1930

Unter den 3.500 teilnehmenden Schützen am Bundesschießen in Köln ist auch eine Delegation des Bassumer Schützenvereins (Anm.: Der dort errungene Siegerpokal wird später als Wanderpokal unter den ehemaligen Vereinskönigen ausgeschossen).

In dieser Zeit gibt es viele Neueintritte. Der Verein beschließt: "Ausnahmsweise können Auswärtige als Mitglied aufgenommen werden … die Königswürde kann jedoch nur von einem in Bassum wohnenden Schützen errungen werden."

1929

Da der Pächter seinen Pachtzahlungen nicht nachkommt, wird das vom Pächter erbaute Gebäude "Münchner Bierquelle" übernommen.

1926

Holzauktionen aus Beständen des Schützenholzes bringen dem Verein erhebliche finanzielle Mittel, beispielsweise wird davon die 1926 neu installierte Telefonleitung zum Scheibenstand bezahlt und im Jahr darauf die Tanzfläche der Schützenhalle mit hochwertigen Bohlen versehen.

Wer nicht zur Hauptversammlung erscheint, zahlt ein Strafgeld. Es wird beschlossen, dass nur Knaben im Alter von 10-14 am Festumzug teilnehmen dürfen, keine Mädchen. Für Schützen gibt es eine Pflicht zur Teilnahme am Festumzug, Schützen über 70 Jahre sind davon befreit. Der Hauptmann soll künftig seine Kommandos vom Pferd aus geben.

1923

Ausgerechnet in das Inflationsjahr fällt das 75-jährige Vereinsjubiläum, das trotz finanzieller Schwierigkeiten im August 1923 von den Bassumer Schützen und den Bürgern gefeiert werden kann.

1919

In der Zeit des ersten Weltkrieges kommt das Vereinsleben der Schützenvereine mehr oder weniger zum Erliegen, der "Bassumer Schützenverein e.V. gegr. 1848" kann bis zum Jahr 1919 keine Schützenfeste austragen. Von der kriegsbedingten Schuldenlast kann sich der Verein in den Jahren nach den Kriegswirren konsolidieren und es vollzieht sich in den Schützenvereinen ein Wandel hin zum sportlichen Schießen mit KK-Gewehren.

1898

Das Hoyaer Wochenblatt schreibt am 7. Juli 1898: "Die 50-jährige Jubelfeier des Bassumer Schützenvereins hat sich zu einer so Imposanten gestaltet, wie Bassum wohl selten erlebt". Selbst Kaiser Wilhelm II. wird eingeladen. Er nimmt zwar nicht teil, schickt aber ein Grußtelegramm zum Jubelfest.

Zu diesem Schützenfest wird erstmalig die neue Königskette getragen (Anm.: Diese Kette gehört noch heute zu den Königsinsignien).

1893

"Seine Königliche Majestät von Preußen und Deutscher Kaiser Wilhelm II." verleiht dem Verein die Rechte einer juristischen Person.

1892

Da der Verein mittlerweile über erhebliche Grundstückswerte verfügt, strebt man die Anerkennung als juristische Person (Korporation) an, wozu eine Neufassung des Statuts erforderlich ist. Damit werden neue Vorstandsämter eingeführt - so führt künftig nicht mehr der Hauptmann, sondern der Vorsitzende den Verein.

1877

Am 18. November 1877 wird das Schützenhaus eingeweiht (Anm.: An dessen Stelle steht heute die Schützenhalle).

Die Mitgliederzahl wächst in dieser Zeit stark und die alljährlichen Schützenfeste sind Höhepunkte im gesellschaftlichen Leben der Stadt Bassum; der Grundbesitz wird durch den Kauf weiterer Grundstücke am Petermoor nach und nach vermehrt.

1875

Nach dem Bau der Bahn im Nienhauser Gehölz wird von 1871 an das Schützenfest im "Dickenbraken" gefeiert, bis man im Jahre 1875 das Grundstück des Schützenplatzes zum Kaufpreis von 675 Goldmark erwirbt. Somit finden nun die Schützenfeste mit Königsschießen auf eigenem Grund und Boden statt.

1857

Im Jahre 1857, als die Notwendigkeit einer Schutzwache nicht mehr gegeben ist, kommt es zur Auflösung der Bürgerwehr und daraus entwickelt sich eine Schützengilde. Am 6. März 1857 gibt sich der Verein ein eigenes Statut. Es hat zum Teil noch heute Bestand, z. B. trägt man weiße Handschuhe zur Uniform, die aus langen Leinenkitteln besteht, und es wird eine eigene Vereinsfahne zu allen Festlichkeiten des Vereins mitgeführt.

1848

Im März 1848 ordnet Amtshauptmann von Schulzen den Müllereibetrieben an, Stroh zusammen mit Getreide zu Mehl zu vermahlen, was in der Bevölkerung für Empörung sorgt.

Die drei Bürgermeister der Flecken Bassum, Loge und Freudenberg übernehmen die Initiative und lassen durch einen Landsknecht die Fleckenstrommel schlagen, damit sich die Bevölkerung auf dem Platz “Unter den Linden” versammelt. Dort wird eine Proklamation der 3 Bürgermeister verlesen, in dem dazu aufgerufen wird, Ruhe und Ordnung zu bewahren. Zur Bekräftigung dieser Aufforderung gründet man anschließend im Saal des Gastwirtes Klußmann unter den Linden eine freiwillige Bürgerwehr.

In einem Bericht des Amtes Freudenberg vom 26. März 1848 an die Königlich Hannoversche Landdrostei, betreffend “einen hier gestern stattgehabten Straßenunfug und verübte Gewaltthätigkeit”, heißt es: “... daß es sich heute ein besserer Geist unter der Bürgerschaft gezeigt hat, und durch freiwilligen Zusammentritt von über 100 Bürgern eine Wache gebildet ist, welche vorerst allabendlich regelmäßige Patroullen entsenden wird; so hoffen wir, daß es uns gelingen wird, die Ruhe ferner ungestört zu erhalten”.

Sehr bald veranstaltet man Ausmärsche zum Schießplatz in Nienhaus, schon 1848 findet das erste Schützenfest statt. Die Bürgerwehr bekommt auf Betreiben der ehrwürdigen Dame Frau v. d. Busche eine Fahne in den Farben schwarz-rot-gold geschenkt und sorgt gelegentlich bei Tanzveranstaltungen und auf Märkten für Ordnung.